Ich versuche den achtgliedrigen Pfad aus Patanjalis Yogasutren in mein Leben zu integrieren, um so ganzheitlich von der Lehre des Yoga zu schöpfen und dir mit meinem Blog Anregungen und Tipps zu geben, wie du durch die Yoga Philosophie spirituell wachsen kannst. Ich bin dabei wirklich nicht allzu streng mit mir, bin aber auch der Meinung, dass Yoga nicht nur aus reiner körperlicher Praxis besteht, sondern eine große spirituelle Vielfalt bietet und das Leben verschönern kann. Die Prinzipien der Yoga Philosophie bauen aufeinander auf. Die körperliche Yogapraxis ASANA hat nicht den gewünschten Effekt, wenn die vorangestellten Prinzipien YAMA und NIYAMA nicht beachtet werden. Jedes Glied ist eine Vorstufe, um das nächste Glied zu erreichen.
Nun stellt euch die 10 Gebote für Yogis vor. Das sind die 8 Glieder von Patanjali.
YAMA
- Ahimsa: Gewaltlosigkeit in Gedanken, Worten und Taten deinen Mitmenschen und dir selbst gegenüber.
- Satya: Ehrlichkeit in deinen Taten, Worten und Gedanken, ohne das Prinzip Ahimsa zu verletzen.
- Asteya: Du sollst nicht stehlen. Das kommt uns doch alles irgendwie bekannt vor?
- Brahmacharya: Streng genommen geht es hier um sexuelle Enthaltsamkeit.
- Aparigraha: Vermeidung von Ansammlungen materieller Luxusgüter, die nicht überlebensnotwendig sind.
NIYAMA
- Saucha: Interne und externe Reinheit: Asana, Pranayama, Ernährung aber auch das Loslassen von negativen Gedanken.
- Santosa: Zufriedenheit, unabhängig von äußeren Umständen, die du nicht kontrollieren kannst.
- Tapas: Selbst-Disziplin bezogen auf den eigenen Körper, aber auch Taten, Worte und Gedanken.
- Svadhyaya: Beschäftigung mit Lehren aus den spirituellen Texten und resultierende Selbstreflektion.
- Ishvara-Pranidhana: Hingabe an eine höhere Macht und Akzeptanz, dass wir nicht immer Kontrolle über äußere Umstände haben.
ASANA
Diszipliniere deinen Körper und deine Gedanken durch die Asana Praxis, um dich von körperlichen Einschränkungen und mentaler Ablenkung zu befreien. Während der Asana Praxis nehmen wir zudem die Formen verschiedener Kreaturen an. Von hinduistischen Gottheiten (Hanuman) bis zu kriechenden Insekten (Shalabhasana) lernen wir so die universelle Schöpfung zu respektieren und mit ihr eins zu werden.
PRANAYAMA
Pranayama ist die Atemtechnik im Yoga. Pranayama reinigt die Lungen und füllt sie mit Luft, versorgt das Blut mit Sauerstoff und reinigt das Nervensystem. Sobald man tiefe und langsame yogische Atemtechnik praktiziert und den Atem so unter Kontrolle bringt, findet eine Transformation im Geiste statt.
PRATYAHARA
Bei Pratyahara werden die Sinne unter Kontrolle gebracht und nach innen gekehrt, um nicht von Trieben oder Begierden abhängig zu sein. Als Vorstufe zu DHARANA und daraufhin DHYANA müssen die Sinne kontrolliert sein.
DHARANA
Dharana ist der Zustand der Konzentration. Die Gedanken sind ruhig und man kann sich auf einen einzigen Fokuspunkt richten. Dharana ist essenziell für die Meditation.
DHYANA
Meditation. Der Fluss von ungestörter Konzentration. Wenn ein Yogi diesen Punkt erreicht hat sind sein Körper, Geist und seine Sinne mit dem Göttlichen vereint. Was wir häufig als „meditieren“ bezeichnen ist meist DHARANA, der Zustand der Konzentration und die Vorstufe zur eigentlichen Meditation.
SAMADHI
An der Spitze der Meditation kann Samadhi erreicht werden und somit das wahre Yoga erfahren werden. Im Samadhi erreicht der Yogi durch das praktizieren aller anderen Glieder Bewusstsein, Wahrheit und unendliche Freude.